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Prozesse und Verfahren
Die angewandten Prozesse und Verfahren
für die Durchführung von Tagungen, Konferenzen, Workshops und in
(Bürger-) Beteiligungsverfahren sind vielfältig und werden je nach
Zielsetzung, Aufgabenstellung, Situation und Rahmenbedingungen
ausgewählt. In alphabetischer Reihenfolge sind dies:
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Bürgerforum / Runder Tisch
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E-Partizipation |
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Moderation von großen und kleinen Gruppen
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Konsensus-Konferenz / Bürgerkonferenz
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Kreative Lösungssuche / Querdenken
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Mediation
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Planungszelle / Bürgergutachten
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Szenario-Methode
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Verkehrsforum
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Vernetztes Denken
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Wertschätzende Erkundung |
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Wertschätzende Kommunikation
(„Gewaltfreie Kommunikation“ nach M. Rosenberg)
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World Café
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Zukunftskonferenz
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Zukunftswerkstatt
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Hauptsächlich arbeite ich bei all diesen Meinungsbildungs-,
Entscheidungsfindungs- und Konfliktlösungsprozessen in der Rolle
des neutralen und unabhängigen Dritten, also als Moderator oder
Mediator, und setze dabei situationsbezogen und teilnehmerorientiert
die verschiedenen Kommunikations-, Moderations- oder Mediationstechniken
ein.
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Bürgerforum / Runder Tisch
Unter dem Motto
"Betroffene zu Beteiligten machen" werden unmittelbar von Planungen
betroffene BürgerInnen oder StellvertreterInnen für bestimmte Blickwinkel und
Interessenlagen eingeladen, sich befristet an der gemeinsamen Diskussion eines
Themas / Problems zu beteiligen. Damit wird den Interessen der BürgerInnen mehr
Gehör und ggf. Geltung verschafft, die Akzeptanz von Projekten und Planungen
geklärt und evtl. werden auch neue Ideen, Varianten und neue Lösungen geboren.
Die Zusammensetzung des Teilnehmerkreises ist sorgfältig und transparent zu wählen,
es braucht klare Vorgaben in Bezug auf das Ziel, die Organisation, die Dauer,
die Ablaufplanung, die Öffentlichkeitsarbeit, die Moderation und nicht zuletzt
auch die "Spielregeln" des Verfahrens. Da die TeilnehmerInnen nicht
demokratisch legitimiert sind, können die Ergebnisse keine Entscheidungen sein,
sondern nur Empfehlungen für die zuständige parlamentarische Instanz (z.B. Stadtrat).
Beispiel: Lokale Agenda 21 in München
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E-Partizipation
ist immer noch ein junges Forschungsfeld. Meist verstanden als “die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien, um die politische Beteiligung der Bürger zu erweitern und zu vertiefen“ (Wikipedia), bedeutet der Begriff konkret zumeist die Nutzung des Internets als Beteiligungsplattform für Bürgerinnen und Bürger. Ich hatte die Gelegenheit, als Moderator am Projekt „Bürgerforum 2011“ der Bertelsmann- und der Heinz-Nixdorf-Stiftung für den Landkreis Regensburg mitzuarbeiten.
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Moderation von großen und kleinen Gruppen
In Verwaltungen auf allen Ebenen (von der Kommune bis zum Ministerium), aber auch in anderen Organisationen, wie Bildungseinrichtungen, Stiftungen, Vereinen und Verbänden können Themen, wie Organisationsentwicklung, Leitbildentwicklung, Entscheidungsfindung, Erfahrungsaustausch, Sparkonzepte, Kundenorientierung usw., neben der Erarbeitung inhaltlicher Themen und Zukunftskonzepte als gemeinschaftlich zu lösende Aufgabe anstehen. Für diese (manchmal konfliktgeladenen) Prozesse empfiehlt sich eine externe Moderation, die sich nur um einen zielgerichteten, ergebnisorientierten, effizienten und fairen Verlauf kümmert. Die Teilnehmerzahl kann dabei zwischen 20 und 200 liegen und methodisch sich – je nach Fragestellung und Rahmenbedingungen – an einer Verfahrensweise (z.B. Zukunftswerkstatt) oder einer maßgeschneiderten Mischung aus mehreren orientieren. Beispiele …
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Konsensuskonferenz / Bürgerkonferenz
Mit Konsensus-Konferenzen sollen interessierte Bürger die Möglichkeit zur
Meinungsbildung und Beteiligung am öffentlichen Diskurs in gesellschaftlich stark
umstrittenen Fragen erhalten. Für die Politik sind sie ein Instrument der
partizipativen Technikfolgen-Abschätzung und somit eine Möglichkeit von
Politikberatung. Das Modell wurde vom dänischen Technologierat entwickelt
und mehrfach durchgeführt, um sich mit dem Einsatz und den Auswirkungen
neuer und umstrittener Technologien auseinanderzusetzen. Andere
Konsensus-Konferenzen fanden in den Niederlanden, der Schweiz und den
Vereinigten Staaten statt. In Deutschland fand die erste Konsensus-Konferenz
nach dänischem Vorbild (unter dem Namen "Bürgerkonferenz") zum Thema
Streitfall Gendiagnostik im Herbst 2001
in Dresden statt.
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Kreative Lösungssuche / Querdenken
Planungs- und Entscheidungsfindungsprozesse kommen früher oder später an
einen Punkt, wo kreative Ideen und phantasievolle Lösungen gefragt sind. Hier
gilt es - mitunter nur als eingebauten Arbeitsschritt - im richtigen Rahmen
geeignete Kreativitätstechniken einzusetzen. Diese können im Bereich der
rational-analytischen liegen Techniken (d.h. Brainstorming, 635, Assoziationen,
Analogiebildung usw.), aber auch im Bereich der intuitiv-spielerischen
(d.h. des Einsatzes von Rollen- und Puppenspielen, Malen, Gestalten, Märchen,
Collagen, Zeitreisen usw.). Weitere Texte zu diesem Thema finden sich auf der
Downloads-Seite.
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Mediation
Bei konfliktreichen, "heißen" Themen wird die Moderation dann
zur Mediation und verfolgt das weitergehende Ziel, mit den Konfliktparteien ein
Konsensergebnis zu erreichen.
Zum Begriff: Mediation ist ein freiwilliger, von gesetzlichen und rechtlichen
Zuständigkeiten unabhängiger Prozeß, in dem die Beteiligten übereinkommen,
unter dem Beistand eines neutralen und allparteilichen Vermittlers (Mediators)
ihre Konfliktpunkte offenzulegen, zu strukturieren und ihre gegensätzlichen
Standpunkte auszutauschen Dies mit dem Ziel, im gemeinsamen Gespräch
Alternativen zu erarbeiten, die für beide Seiten vorteilhaft sind, um
schließlich zu einem einvernehmlichen, eigenverantwortlichen und tragfähigen
Ergebnis zu kommen. Dieser Anspruch wird in einem maßgeschneiderten Konzept
für den jeweiligen Fall konkret formuliert und - nach Zustimmung aller
Beteiligten - praktisch umgesetzt. Beispiel:
Wiener Platz Forum, München
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Planungszelle / Bürgergutachten
Diese - von Prof. Peter Dienel, Wuppertal, entwickelte - Methode setzt sich
das Ziel, nicht Funktionäre und Stellvertreter, sondern den einzelnen nicht
organisierten Bürger in ein Beteiligungsverfahren einzubinden. Die Planungszelle
ist also eine Gruppe von BürgerInnen, die nach einem Zufallsverfahren ausgewählt
und für begrenzte Zeit von ihren arbeitstäglichen Verpflichtungen vergütet
freigestellt worden sind, um, assistiert von Fachleuten und Prozeßbegleitern,
Lösungen für vorgegebene lösbare Planungsprobleme zu erarbeiten. Das Verfahren
ist von der Vorbereitung, der repräsentativen Auswahl der Bürger, der Information
und Begleitung durch Experten, dem Vergütungsanspruch usw. recht aufwendig.
Das Ergebnis wird als "Bürgergutachten" den politischen Gremien als
Entscheidungshilfe zur Verfügung gestellt
(weitergehende Informationen (externe Links)).
Ich habe bei der Durchführung der Planungszellen / Bürgergutachten "Klimaverträgliche
Energieversorgung in Baden-Württemberg" der Akademie für Technikfolgenabschätzung,
Stuttgart, als Moderator mitgearbeitet.
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Szenario-Methode
Es gibt verschiedene methodische Ansätze, mittels der Entwicklung von Szenarien über
mögliche Zukünfte eine Bandbreite denkbarer Entwicklungen eines Themas oder
Handlungsfeldes in der Zukunft zu bestimmen. In manchen Fällen kann man dem
erheblichen Aufwand der Eigenentwicklung von Szenarienmodellen entgehen, indem man
auf vorhandene, zugängliche Szenarien zurückgreift, und sie „nur noch“ in Hinblick
auf das eigene Thema zuschneidet oder vertieft. Das von Siemens entwickelte Modell
Studie Horizons 2020
wäre möglicherweise so etwas. Ein praktischer Anwendungsfall von mir wäre die
Bundesfachbereichskonferenz des Deutschen VHS-Verbandes.
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Verkehrsforum
Hier handelt es sich um eine von mir entwickelte Sonderform eines Bürgerforums /
Runden Tisches, die 1992 in der Stadt Heidelberg erstmals versucht und danach in den
Städten Tübingen und Salzburg methodisch ausgefeilt und verbessert wurde. Ein vorrangig
diskutierender "Innenkreis" von rd. 20 repräsentativen Bürgerinteressen wird
dabei von einem "Außenkreis", besetzt mit MitarbeiterInnen der Verwaltung,
VertreterInnen der politischen Parteien / Fraktionen und externen Sachverständigen,
unterstützt. Die Themen einer konsensorientierten Leitbildentwicklung für die Regelung
des künftigen Verkehrs und die Erarbeitung beispielhafter Maßnahmen zur Umsetzung
erfordern eine lange Laufzeit von 1 - 2 Jahren.
Beispiel: Verkehrsforen Heidelberg,
Tübingen und Salzburg
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Vernetztes Denken
Wenn es sich bei der Aufgabe, die zu lösen ist, nicht um ein einfaches oder kompliziertes,
sondern aufgrund der Zahl der Einflußgrößen, deren Verflechtung und der Dynamik im
vernetzten Zusammenhang um ein komplexes Problem handelt, ist die Methode des
"Vernetzten Denkens" angesagt.
Während sich einfache und komplizierte Probleme meist mit linearen
Ursache-Wirkungs-Ketten lösen lassen, muß man bei komplexen Problemen deren Vernetzung
gerecht werden, indem man deren dynamische Zusammenhänge, Abhängigkeiten und Wechselwirkungen
erfaßt und berücksichtigt. Erklärungen und Lösungen lassen sich hier nicht durch Addition von
Einzelerkenntnissen herbeiführen. Dies würde den Ursachen des Problems nicht gerecht, sondern
zu einem isolierten Herumlaborieren an Einzelsymptomen führen, das an anderer Stelle wieder
neue Probleme schafft.
Der Ansatz des "Vernetzten Denkens" nach Ulrich / Probst umfaßt folgende
Arbeitsschritte, die jeweils im Konsens aller TeilnehmerInnen durchlaufen werden:
- Sammlung von Zielgrößen und Einflußfaktoren
- Bestimmung des Netzwerkes von Zielgrößen und Einflußfaktoren mit ihrer Wirkungsrichtung
(Beispiel)
- Bestimmung der Beziehungsarten und Wechselwirkungen zwischen Zielgrößen und Einflußfaktoren
- Analyse des Zeitverhaltens im Netzwerk
- Erfassung der Intensität der Beziehungen
- Entwicklung eines Lenkungsmodells
- Zukunftsbilder für die nichtlenkbaren Einflußfaktoren
- Lösungsideen in Bezug auf die lenkbaren Aspekte
- Definition von Kriterien / Frühwarnindikatoren zur Überwachung der Problemsituation
Beispiel: Vermeidung der Entstehung sozialer
Brennpunkte in wbg-Siedlungen
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Wertschätzende Erkundung
Im Vordergrund dieser Methode stehen die Menschen einer Gruppe, einer Organisation
oder eines Stadtviertels, die gemeinsam ein Problem lösen oder künftige Herausforderungen
bewältigen wollen. Doch statt sich gleich auf das sachliche Thema zu stürzen, bemüht sich
diese Methode durch eine Interviewtechnik zunächst um die gegenseitige Kenntnis voneinander
und das Vertrauen zueinander, um miteinander arbeiten zu können. Der Ansatz der Wertschätzenden
Erkundung (appreciative inquiry) knüpft an besten positiven Erfahrungen, Erfolgen und Stärken
der Gruppenmitglieder an, aus denen gemeinsam gelernt wird. Die Methode kann „minimal“ am
Anfang eines Seminars oder einer Tagung zum Kennenlernen und zur Vertrauensbildung eingesetzt
werden, „maximal“ kann sie ein eigenständiges Verfahren über 2-4 Tage für große Gruppen und
Organisationen bei Veränderungs- und Organisationsentwicklungsprozessen sein.
Mehr …,
Mehr zu meinen veröffentlichten Erfahrungen …
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Wertschätzende Kommunikation („Gewaltfreie Kommunikation“ nach Marshall
Rosenberg)
Auch ohne besondere Ankündigung und Schulung erweist sich die „Gewaltfreie Kommunikation“ nach Marshall Rosenberg als enorm hilfreich bei der Moderation großer Gruppen und in Mediationsprozessen. Meine Erfahrungen damit fasst ein Interview gut zusammen, welches die Zeitschrift SPEKTRUM DER MEDIATION des Bundverbandes für Mediation in Heft 21/2006 abgedruckt hat (download).
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World Café
Dies ist einfache und zugleich wirkungsvolle Methode, um 20 – 200 Menschen einer Gruppe in
intensive Gespräche miteinander zu bringen. Zu einem gemeinsamen Thema wird das kollektive Wissen
und die kollektive Intelligenz der Gruppe plötzlich sichtbar, wodurch kreative Lösungen und
Durchbrüche für komplexe Themen möglich werden.
Das Setting eines World Cafés ist sehr informell. Leitidee ist die entspannte Atmosphäre eines
Straßencafés, in dem sich Menschen zwanglos unterhalten.
Mehr zur Methode.
Das Beispiel eines praktischen Einsatzes findet sich hier.
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Zukunftskonferenz
Die "Zukunftskonferenz" ist ein Großgruppenarbeitsverfahren und zwar eine
zweieinhalbtägige Lern-, Dialog-, Visions- und Planungstagung mit 64 TeilnehmerInnen
(in Sonderfällen auch mehr). Auf dieser Konferenz werden gemeinsam fünf Arbeitsphasen
durchlaufen:
- Blick in die Vergangenheit (Leitfrage: Wo kommen wir her?)
- Blick in die Gegenwart (Leitfragen: Welche externen Trends kommen auf uns zu?
Worauf sind wir stolz, was bedauern wir?)
- Entwurf einer wünschenswerten Zukunft (Leitfrage: Was wollen wir erreichen?)
- Konsens (Leitfrage: Worin stimmen wir überein?)
- Entwicklung von Maßnahmen (Leitfrage: Was kann getan werden, um die Ziele oder
das Leitbild zu erreichen?)
Zukunftskonferenzen sind sowohl eine Methode der partizipativen Planung wie auch eine
Methode der Mobilisierung. Jeder Arbeitsschritt der Zukunftskonferenz hat eine rationale
und eine emotionale Funktion.
Der Arbeitsstil während einer Zukunftskonferenz ist abwechslungsreich und interaktiv.
Kleingruppenarbeiten wechseln mit Präsentationen und Diskussionen im Plenum. Die TeilnehmerInnen
sitzen an bis zu acht Achter-Tischen, im Wechsel manchmal in ihrer Funktionsgruppe (z.B.
Wirtschaft, Umwelt, Soziales), manchmal gemischt.
Beispiele: Leitbild Bürgerorientierte Kommune
und Sozialkonferenz Nürtingen
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Zukunftswerkstatt
Die unter „Seminare und Trainings“ beschriebene Zukunftswerkstatt
ist auch gut geeignet, um in Projekten größeren Umfanges als Startphase oder mittendrin bei der Suche
nach Lösungen eingesetzt zu werden.
Beispiele:
Bausteine zur Hort-Entwicklung in Nürnberg
Die Zukunft der Erwachsenenbildung
in der Türkei
Weitere Texte zu diesem Thema finden sich auf der Download-Seite.
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